Erste multiple Trennwandkolonne weltweit
Die Anlage kann zur Trennung von quaternären Mischungen im Vergleich zu konventionellen Destillationssequenzen bis zu 50 % Betriebs- und Investitionskosten einsparen. Somit haben sich nun vier Jahren der Planung in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr.-Ing. Grützner in Ulm und bei Iludest in Waldbüttelbrunn ausgezahlt.
Die Autoren: Dr.-Ing. Lena-Marie Ränger, Prof. Dr.-Ing. Thomas Grützner
Die Destillation ist das wichtigste thermische Trennverfahren in der chemischen Industrie. Ihr Energieverbrauch trägt daher auch signifikant zum Gesamtenergieverbrauch bei – Schätzungen liegen bei etwa 3 %. Entsprechend hoch ist die Motivation, diesen großen Hebel als Beitrag zum Klimaschutz zu nutzen. Daher wird seit einigen Jahren weltweit an Trennwandkolonnen geforscht, unter anderem am Institut für Chemieingenieurwesen der Universität Ulm.
Trennwandkolonnen sind spezielle intensivierte Destillationskolonnen. Sie können Mehrstoffgemische, die normalerweise in mehreren aufeinander folgenden Kolonnen getrennt werden, innerhalb nur eines Kolonnenmantels mit einem Verdampfer und einem Kondensator trennen. Hierfür wird im Inneren der Kolonne eine Trennwand verbaut, welche Rückvermischungseffekte verringert. Hierdurch sinkt der Energiebedarf im Vergleich zu der konventionellen Destillationsvarianten aus mehreren verschalteten Kolonnen.